Sahara Tour

Rückblick: Marokko 2011, Backpacking von Fès nach Marrakesch

andi -

Geplannt Portugal mit dem Golf, Schlussendlich Marokko via Flugzeug und Backpacking

Ursprünglich dachten wir, dass wir mit dem Golf im September 2011 nach Portugal fahren, mangels Geld für den anstehenden Tüv, bzw. die dafür nötigen Reparaturen mussten wir unseren Plan dann leider überdenken. Ich entschied mich dann, nachdem der Traum von Portugal verträumt war, für Backpacking durch Marokko. Günstigen Flug gefunden, gebucht und nach mir die Sinflut. Die Planung kam dann später. Wir kauften uns nun einen [amazon_textlink asin=’3829745699′ text=’Lonly Planet – Marokko‘ template=’Tee5-ProductLink-TextOnly‘ store=’tee50d-20′ marketplace=’DE‘ link_id=’dc6c2c76-2888-11e8-8c37-2f41611894ad‘] und planten eine grobe „Route“. Der zeitliche Rahmen für unsere Reise war hier vier Wochen.

Unsere „Route“

Unser erstes Ziel mit dem Flugzeug war Fès. Dementsprechend sollte unsere Reise hier wirklich beginnen. Nach zwei Nächten in Fès ging es dann weiter:

  1. Fès
  2. Azrou
  3. Midelt
  4. Merzouga (Sahara für 2 Nächte)
  5. Ouzoud
  6. Ouarzazate
  7. Oualidia
  8. Essaouira
  9. Agadir (Schnell durch)
  10. Mirleft
  11. Sidi Ifni
  12. Marrakesch

Die grobe Route

Ankommen in Fès, der Stadt in der jeder ein „Guide“ ist

Angekommen in Marokko muss man sich erstmal in einigen Angelegenheiten umstellen. Beispielsweise, dass Taxis hier erst los fahren wenn sie voll besetzt sind. Nein voll besetzt ist dort nicht wie hier mit maximal 4 Fahrgästen + dem Fahrer. In ein gutes Taxi passen mindestens 8-9 Insassen. Entweder die „leeren“ Plätze zahlen oder nicht weiter kommen.

Fès ansich scheint auf den ersten Blick eine normale Stadt mit westlichen Standards zu sein. Das sind aber die meisten nördlichen Städte in Marokko. Die Medina von Fès wirft einen aber gefühlt ein Jahrhundert zurück. Der Zauber beginnt tatsächlich schon hier, in dieser großen Stadt. Hotel suchen, ankommen, was essen und schlafen.

Am nächsten Tag haben wir uns dann die Medina angesehen. Unglaublich wie nervend die Guides sein können die überall stehen. Jeder will hier wohl an Touristen etwas dazu verdienen, ich will ja niemandem hinterlistigen Raub unterstellen ;).

Blick auf Fès

Merzouga, unser Tor zur Sahara

Wer mit wenig Geld nach Marokko reist, aber ein wenig Alkohol von zuhause dabei hat, damals war eine Flasche pro Person erlaubt, kann hier günstige Deals machen. Unserer war eine billige Flasche Aldi Vodka + ein paar Dirham für einen drei Tägigen Sahara Trip.

Bei Merzouga kurz vor der Sahara

Essaouira, westlicher Einfluss hier deutlich zu merken.

Essaouira ist ca. auf der Höhe von Marrakesch. Im 15ten Jahrhundert begannen die Portugiesen  mit dem Bau der Hafenbefestigung. Den Einfluss der Portugiesen ist noch spürbar, die Architektur, das Leben insgesamt erinnert mehr an Portugal als an den Rest von Marokko. Für uns war die Zeit hier wundervoll. Und wer hätte es gedacht? Man trifft Freiburger im Hostel.

Essaouira

Agadir, hoch gelobt löst in uns nur Grauen aus

Auf unserer Reise durch Marokko suchten wir nicht unbedingt das klassische Touristen Programm. Eher das klassische Backpacker ;). Angekommen in Agadir wurden wir quasi erschlagen von Hotel Komplexen und einer Bimmelbahn, die für Touristen eine Sight Seeing Tour durch die Stadt machte. Unserer Ansicht nach sind Städte in denen solche kleinen Bimmelbahnen fahren einfach nicht authentisch. Und so machten wir uns weiter auf den Weg nach Mirleft. Durch einen Teil der Stadt konnten wir mit dem Bus fahren. So war wenigstens der Innenstadt Bereich schnell hinter uns. Dann aber mussten wir ein gutes Stück, ca. 1h 30m an der Straße entlang laufen. Der Vorortbereich, wir wissen nach wie vor nicht ob das eigene Dörfer waren oder nicht, zog sich aber massiv dahin. Alles sieht gleich aus. Schlussendlich hatten wir Glück und eine kleine Gruppe junger Marokkaner nahm uns per Anhalter mit in die richtige Richtung.

Mirleft und Sidi-Ifni, endlich Entspannung

Mirleft war für mich persönlich einer der schönsten Orte in Marokko. Mirleft selbst ist ein kleines Dorf etwas nördlich von Sidi-Ifni, dem Ort an dem die Stone-Arches stehen/standen. Hier zelteten wir auf einem eher für Wohnwägen ausgelegten Platz. Zum ruhigen entspannen, abseits des Stress der großen Städte war es hier einfach perfekt. Ein kleiner Ausflug nach Sidi-Ifni inbegriffen.

Stone Arches bei Sidi-IfniStrand bei Mirleft

Zu guter letzt Marrakesch, zauberhafte Stadt

Von Mirleft sind wir dann wieder trampend nach Marrakesch weiter. Wir hatten Glück und wurden von einer Gruppe junger Marokkaner mitgenommen die, die damals ganz frische Autobahn als Strecke nutzten. Dadurch kamen wir innerhalb eines Tages von Mirleft nach Marrakesch, was sonst sicherlich 2 Tage gedauert hätte.

Palast in Marrakesch

(Wild)-campen in MArokko?

Wir hatten auf unserer Reise ein Zelt dabei, im nach hinein wäre die Investition in ein Wurfzelt sicherlich angebracht gewesen, denn als Backpacker ist der benötigte Platz eines normalen Iglu Zeltes doch nicht zu verachten. Campen ist ist Marokko überall erlaubt, sofern es der Grundbesitzer erlaubt. Ein wenig mit Vorsicht ist dies aber zu genießen. Wir hatten schlechte Erfahrungen bei Azrou in den Bergen.
Die Campingplätze sind aber alle, jedenfalls die meisten die wir gesehen haben, zum Zelten eher unpraktisch. Die Heringe in den Steinigen Boden zu bekommen ist schon so eine Angelegenheit. Nach unserem Gefühl sind Campingplätze in Marokko eher etwas für Wohnwägen und Busse.

Zelten in Marokko

Vorwärtskommen ohne eigenes Auto

Den Bus nehmen

Wir hatten uns den Luxus eines Leihwagens nicht geleistet und sind somit zu begin oft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. Da wo es ging mit dem Bus. Diese sind unserer Erfahrung nach nie klimatisiert, jedenfalls nicht die, die die Einheimischen fahren. Hier kostet auch alles Geld, das Ticket an sich + den „Hansele“ der das Gepäck „einräumt“. Einräumen kann hier aber auch bedeuten, das der Rucksack noch um 5cm verschoben oder gequetscht wird. Kosten hier für diesen „Dienst“ zwischen 5-15 Dirham. Den Dienst ablehnen? Geht nicht.

Trampen

Trampen funktioniert erstaunlich gut in Marokko. Nach kurzer Zeit findet sich immer jemand der einen mitnimmt. Ein LKW Fahrer lud uns sogar zu seiner Familie ein, die für uns extrem viel Essen auftischte und uns übernachten ließ. Je nach Region muss man aber vorsichtig sein, das die örtlichen Taxi Fahrer das nicht mitbekommen. Bei Azilal fuhr uns eine Kolonne Taxis hinterher, zwang unseren Fahrer zum anhalten und zurückfahren. Die wollten wohl das wir ein bezahltes Taxi nehmen statt zu trampen. Das war ein wenig seltsam. Natürlich nahmen wir dennoch kein Taxi sondern liefen aus der Stadt ein paar Kilometer raus und trampten von dort Erfolgreich weiter. Fazit zum Trampen: Als Backpacker hast du hier, zumeist, keine Probleme. Ein Traum!

Taxis

Taxis sind so eine Sache in Marokko. Entweder bezahlst du alle Sitzplätze oder es geht einfach nicht los. In so ein Taxi passen wenn man sich quetscht gut und gerne 9 Personen. Deshalb und wegen der doch höheren Kosten fuhren wir aber nur sehr selten damit.

Internet

2011 war das mit dem Internet in Marokko noch so eine Sache. Internet cafes gibt es eigentlich überall. An die französischen Tastaturen muss man sich aber erst einmal gewöhnen. Die Computer waren eher langsam und die verfügbaren WLANs quasi nicht existent. In Marrakesch gab es hier einen Park mit WLAN. Als Backpacker hatten wir Platzbedingt eh keinen Notebook oder ähnliches dabei. Ich denke aber, dass sich dies vielleicht mittlerweile verbessert hat.

Sonstiges

Visum

Als deutscher Staatsbürger reicht der normale Personalausweis. Ein Visum war, jedenfalls 2011, nicht nötig.

Währung

Die Währung in Marokko ist der Dirham. Je nach Kurs entspricht 1 Euro 10-11 Dirham. Soweit ich das sehe ist der Kurs mehr oder weniger stabil.

Essen

Als Backpacker kann man hier günstig essen. Wir hatten an den Straßenständen nie wirklich Probleme mit der Verdauung. Nur einmal war wohl ein Tee nicht richtig gekocht, weswegen ich einmal zwei Tage flach lag. Marokko ist für seine Süßigkeiten bekannt. Kauft euch welche und esst von den Datteln! Auf keinen Fall würde ich aber westliche Speisen essen gehen. Die Pizza die wir in Essaouira bekommen haben würde ich nicht als das bezeichnen.

Alkohol

Damals war es erlaubt pro Person eine Flasche Alkohol, auch hochprozentigen, mit einzuführen. Wir hatten, wie schon erwähnt, eine Flasche Wodka und eine Flasche Wein dabei. Vor Ort gibt es auch Alkohol, aber nur in speziell lizensierten Geschäften, da Muslime aus religiösen Gründen eigentlich keinen Alkohol trinken dürfen. Wir haben auf unserer Reise es aber nicht vermisst.

„Haschisch“

Durch viele Städte begleitet einen ein ständiges zischendes „Haschisch“. Überall bekommt man es angeboten. Einfach ignorieren und weiterlaufen. Man weiß nie ob mit der Polizei ein Deal abgeschlossen wurde. Einfach sein lassen. Einer Reisebekanntschaft ist der Kontakt zur Polizei deshalb passiert. Mit ein paar Scheinen ließ sich das Problem aber anscheinend regeln.

Guides

In nahezu allen größeren Städten bieten sich Guides auf der Straße an. Oftmals sind es Leute die sich ein wenig was dazu verdienen wollen. Leider aber auch solche die einen in einem Hinterhof von der schweren Last des Geldes befreien wollen. Wir hatten unseren persönlichen Guide, den [amazon_textlink asin=’3829745699′ text=’Lonly Planet – Marokko‘ template=’Tee5-ProductLink-TextOnly‘ store=’tee50d-20′ marketplace=’DE‘ link_id=’dc6c2c76-2888-11e8-8c37-2f41611894ad‘]dabei. Wem das nicht reicht sollte hier zu einer professionellen Agentur gehen.

Mitbringsel

Wir hatten leider wenig „Mitbringsel“ dabei. Gerade in den ländlicheren Gegenden freuen sich vor allem die Kinder, wenn man ihnen etwas geben kann. Sei es ein Kugelschreiber, ein Block oder sonst etwas Banales kleines. Damit kann man den vor Ort lebenden Menschen eine ungemeine Freude machen. Als Backpacker hat man nicht so viel Platz, aber so etwas wie Kugelschreiber verbraucht ja nicht viel Platz.

Konservativer im Süden

Je weiter man nach Süden kommt, so Konservativer werden dort die Menschen. Für Frauen kann das bedeuten das ein dünnes Tuch als Kopftuch zu verwenden das Leben einfacher macht. So sparrt man sich Stress und bei der prallen Sonne kann es zudem noch angenehm sein und vor Sonnenbrand schützen.

Freiburger

Die finden sich offensichtlich überall auf der Welt. In Essaouira trafen wir in einem Hostel andere Freiburger Backpacker. Nicht wundern. Die sind einfach überall.

Eure Erfahrungen?

Das waren jetzt unsere Erfahrungen die wir 2011 in Marokko machten. Was sind eure Erfahrungen, was war eure Route? Was hat sich seit 2011 in Marokko geändert? Wart ihr Backpacker, Pauschalurlauber oder sogar mit dem eigenen Auto unterwegs? Schreibt es uns doch einfach in die Kommentare.

Gallerie

 

0 comments on “Rückblick: Marokko 2011, Backpacking von Fès nach MarrakeschAdd yours →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Captcha + fourteen = twoundtwenty