Wohin soll der Sommerurlaub gehen?
Bei der Planung unseres Sommerurlaubs kam auf einmal die Option auf, dass wir in Frankreich, bei der Schwester meiner Frau, in das Ferienhaus zu Besuch kommen dürfen. Da unser Urlaub aber schon etwas früher begann als der, der anderen, mussten wir uns ein wenig was überlegen. Zu beginn unserer Urlaubsplanung hatten wir den norden Italiens ins Auge gefasst und uns schon ein wenig eingelesen. Daher bot es sich für uns an diese Informationen nicht weiter in die Zukunft, bzw. die darauf folgenden Jahre zu schieben, sondern einfach zu machen. Also von Italien an den Atlantik in zwei Wochen, wer kommt denn auf so eine doofe Idee? Auf Facebook wurde uns davon abgeraten, gerade mit Kindern sei die Strecke von Italien an den Atlantik ein zu großer Gewaltakt. Wir ließen es aber dennoch darauf ankommen!
Unsere Schlußendliche Route von Italien an den Atlantik
Zugegebenermaßen war die Route von Italien an den Atlantik innerhalb von zwei Wochen theoretisch ein Gewaltakt. Gefühlt war es aber auch mit zwei Kindern un der Hitze eigentlich ganz relaxed. Aber nun Butter bei die Fisch: Hier ist unsere Route:
Pause in der italienisch sprachigen Schweiz
Wir fuhren in Freiburg in der Nacht gen Italien los. Kurz tanken und ab auf die Autobahn. Kurz vor der Schweizer Grenze noch eine Vignette gekauft und weiter. Eigentlich war es uns schon klar, aber als wir dann doch ohne Stau durch den Gotthard gekommen sind, viel uns dennoch ein Stein vom Herzen. Als es langsam hell wurde und die Kinder erwachten, machten wir eine kleine Frühstückspause in Mendrisio. Wunderschön gelegen und nicht zu vergleichen mit dem deutsch sprachigen Teil der Schweiz. Wir würden das kleine Städtchen auf jedenfall für einen kleinen Besuch empfehlen.
Italien: Erste Station Italien – Finale Ligure
In Italien angekommen, mussten wir uns erst einmal an die Art der Italiener Auto zu fahren gewöhnen. Man hört ja viel, glauben tut man es erst wenn man vor Ort ist. Und ja es ist ein wenig her das wir in Italien waren. Bzw. mit dem eigenen PKW war ich, trotz der geografischen Nähe, noch nie in Italien. Geschwindigkeitsbegrenzungen scheinen hier für die meisten Italiener nur eine Richtlinie zu sein, die nicht unbedingt eingehalten werden muss. Da passt man sich dann doch relativ schnell an. Sobald es aber in Richtung Genua geht, sollte man nicht immer mithalten wollen. Die Kurven durch die häufig vorhandenen Tunnel haben es in sich, da kann schon die vorgeschriebene Geschwindigkeit herausfordernd sein.
Orientierung schaffen…
In Finale Ligure angekommen sind wir erst einmal weiter gen Norden, in die Berge weitergefahren, da auch dort unser reservierter Campingplatz war. Die Straße wurde immer kleiner und enger, die Steigung stärker. Schlussendlich angekommen mussten wir uns erstmal einen Parkplatz suchen. Denn für so etwas war es dort einfach nicht ausgelegt. Mit dem Auto konnte und durfte man nicht auf den Campingplatz fahren. Also erst einmal an der Steigung einen Platz gesucht. Dummerweise kamen wir zur falschen Zeit an, sodass wir erst ein wenig warten mussten bis jemand für uns da war. Siesta wird ja groß geschrieben, da geht rein gar nichts.
Doch einen anderen Campingplatz?
Schlussendlich zeigte uns dann der Inhaber die für uns potentiellen Plätze, die eigentlich alle ganz schön waren. Optional schlug er uns noch einen anderen Campingplatz vor, gehören wohl da alle zusammen, bei dem man auch Reiten konnte. Das wäre für die Kids sicherlich schön gewesen. Dem ganzen wollten wir dann auch eine Chance geben und sind dann nach Navi auch dorthin gefahren. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, die anfahrt zum ersten Campingplatz wäre schon das höchste der Gefühle. Naja, jeder irrt mal. Aus der geteerten kleinen Straße wurden erst zwei betonierte Spuren und anschließend eine Schotterpiste bei der ich mir eine Allrad Fahrzeug gut hätte vorstellen können. Mit unserem Spießer Multivan aber war das schon eine Aufgabe. Angekommen sind wir ja dann doch. Ein zweites mal sind wir auch nochmal hochgefahren, dazu aber später mehr. Wir entschieden uns jedenfalls dann doch für den ersten Campingplatz. Der Weg dorthin war einfach ungemein kürzer und der Platz hatte uns auch besser gefallen.
Für die vielen Ausflüge nach Finale Ligure, Selva, Borgio Verezzi war es schon ganz gut, nicht komplett abseits der Piste zu sein.
Zum Campingplatz
Aber wie hieß nun der Campingplatz? Für alle die es wissen möchten hier: AgriBike Camping Finale Ligure Campeggio. Der Platz war wirklich sehr schön. Keine Laute Musik der Nachbarn, saubere Toiletten und Duschen und die beste Lagune weit und breit. Die Lagune der blauen Libellen ist so schön und berühmt in der Ecke, dass sogar Tagesausflügler hier her kommen, eintritt zahlen, nur um dort Zeit verbringen zu können. Die Lagune ist wirklich empfehlenswert! Wer dort in der nähe ist sollte das in sein Programm mit aufnehmen. Soweit ich das mitbekommen habe, nimmt der Campingplatz Inhaber hier 1 Euro dafür.
Was tun in der Umgebung?
Reiten… ja wir waren wirklich nochmal dort oben
Für unsere Große waren wir tatsächlich nochmal oben. Sie wollte ja unbedingt reiten und es war ja Urlaub. Also die ganze Strecke nochmal hoch, in der Hoffnung unser Bussle nicht ganz zu schrotten 😉 Wenn ihr euch ein Bild machen wollt, wo es liegt und wie schön dort die Aussicht ist sucht bei Google Maps doch einfach nach: La Ca‘ dell’Alpe
Die Lagune der blauen Libellen
Diese Lagune ist ein muss. es führt ein kleiner Trampelpfad zu ihr und macht schon den Weg dahin zu einem kleinen Erlebnis. Und überall fliegen Libellen in allem möglichen Farben durch die Gegend. Einfach wundervoll.
Noli Savona
Noli liegt etwas Nordöstlich von Finale Ligure und ist sowie die meisten kleinen italienischen Städtchen am Meer wunderschön. In den Sommermonaten sicherlich ein wenig touristisch überlaufen, aber das ist am Mittelmeer ja überall der Fall. Für einen kleinen Stadtbummel und kurze Abkühlung durch ein Sprung ins Meer, ist es aber auf jeden Fall geeignet.
Calice Ligure
Calice Ligure ist der Ort vor dem AgriBike Campingplatz. Hier kann man seine Vorräte auffüllen und sollte dabei nicht vergessen beim Weltbesten Eisladen dort öfters mal vorbeizugehen. Es gab Tage, da waren wir drei mal dort. Das sagt eigentlich alles! Ansonsten ist der Ort klein, aber schön.
Grotte di Toirano
Wer auf Tropfsteinhöhlen steht, sollte unbedingt nach Toirano fahren. Es gibt noch eine nähere Höhle in der Nähe von Finale Ligure, welche aber bei uns nicht auf hatte. Die Grotte di Toirano ist aber in jedem Fall ein Besuch wert.
Finale Ligure ( Finalborgo )
Der hintere Ausläuferarm von Finale Ligure (Finalborgo) ist wunderschön. Einmal durch die kleinen Gassen schlendern, das gute italienische Eis verkosten und einmal zur Castel Gavone oberhalb wandern.
Frankreich: Der Roadtrip geht weiter
So schön Italien auch war, unser Ziel war Messanges in Frankreich, direkt am Atlantik. Also Sachen packen und los, von Italien an den Atlantik! Über Nizza nach Marseille. Dort im Süden in einen kleineren Ort Namens La Ciotat. Die Fahrt war für die Kinder auch schon wieder lange gewesen, daher wollten wir hier eine Nacht bleiben um am nächsten Tag gestärkt weiter zu fahren.
Pause in Saint Maximin la Sainte Baume
Die Kinder brauchten eine Pause bei der Fahrt, Essenszeit war ohnehin, Autobahn Parkplätze aber immer so ungemütlich und laut. Daher einmal von der Autobahn runter und in Saint Maximin la Sainte Baume gelandet. Viel gesehen haben wir hier nicht. Scheint aber auch eine kleinere schöne französische Stadt zu sein. Nach dem essen und spielen auf dem Spielplatz sind wir noch ein wenig in der Stadt gebummelt und haben Eis gegessen. Warum das jetzt so wichtig zum erwähnen ist? Eis in Frankreich ist nicht zu vergleichen mit dem aus Italien. Das schlechteste Eis in Italien war 100 mal besser als das beste Eis in Frankreich… Puh das war schon hart, mal davon abgesehen das es auch so viel teurer war…
Zu viert ist der Bus für Wildcampen ungeeignet. Ankunft in La Ciotat
Dadurch das wir jedes mal die Kindersitze rausnehmen müssen, die Rückbank umständlich umlegen und alles verstauen müssen, sind wir nicht sonderlich schnell beim Umbau. Weiterhin hat die App Park4Night an den für uns interessanten Stellen teilweise in den Bewertungen Schauermärchen enthalten, dass wir uns dann noch für einen normalen Campingplatz in La Ciotat entschieden haben. Mit einem Gefährt, bei dem man nicht erst alles umständlich rausräumen, umbauen, umräumen muss wäre mir das sicherlich egal gewesen. Einen Vorteil hatte es. Saubere Toiletten und eine Dusche. Ist mit Kindern ja auch nicht verkehrt. Also abends noch schön ans Meer, baden. Abendessen und am nächsten Tag bevor es losging auch nochmal ans Meer. Umso früher, umso weniger los!
Narbonne letztes mal Mittelmeer
Nächster halt Narbonne. Meine Frau hatte in Frankreich ein Austauschjahr verbracht. Um genau zu sein bei Narbonne. Daher legten wir hier eine Pause ein und schauten uns ein wenig die Stadt an.
Anschließend ging es noch nach Gruissan Plage, ein letztes mal im Mittelmeer baden. Davon haben wir nun tatsächlich gar keine Bilder. Aber zu der Jahreszeit war es auch einfach zu voll. Die romantisierte Erinnerung meiner Frau entzaubert.
Carcasonne – Letzte Station vor dem Atlantik
Angekommen in Carcassonne suchten wir uns ersteinmal was zu essen. Die Laune aller war zur Ankunft eher getrübt. Das Wetter spielte nicht mit und wir fanden keinen Zufriedenstellenden Platz zum übernachten. So What. nach dem essen und kleinem Spatziergang durch die Stadt, bei welchem uns ein Regenschauer überraschte suchten wir etwas länger einen Platz zum übernachten. Schlussendlich standen wir vor einem der vielen Womo Plätze unterhalb der Burg. Wäre nicht die schlechteste Position gewesen, wenn nicht in unmittelbarer Nähe eine Hochzeitsgesellschaft gefeiert hätte. Aber gut macht man auch mal mit.
Touristenprogramm: Cite de Carcassonne
Nach einer eher zähen Nacht waren wir dann auch wieder früh wach. Also auf zur Cite de Carcassonne. Alle Geschäfte noch zu. So langsam fing die Burg erst an zu erwachen. Vorbereitungen der Restaurants, der Kramläden begann langsam aber sicher. So hatten wir zu beginn die Burg fast für uns allein. Das war schön! Später schoben sich die massen durch die Gassen das wir froh waren weiterzufahren.
Gewaltakt: Über Toulouse nach Messanges, vorbei an den Pyrenäen
Unser weiterer Weg führte nun zielstrebig Richtung Messanges. Ursprünglicher Plan war auf dem Weg dort hin einen Zwischenstation mit Übernachtung einzulegen. Da die fahrt aber auch mit den Kids gut lief, sie schliefen ein großen Teil der fahrt, entschied ich mich kurzfristig durch zu fahren. Am frühen Abend kamen wir dann am Aire CAMPING-CAR PARK an. Einer der recht günstigen Stellplätze direkt hinter den Dünen am Atlantik. Hier konnten wir noch zwei Nächte bleiben, bis wir zu der Schwester meiner Frau konnten.
Der Atlantik, nicht so überlaufen wie das Mittelmeer
Eines ist uns direkt aufgefallen. Am Parkplatz vor dem Strand war immer viel los. Einmal über die Düne rüber gegangen, keine 5 Minuten gelaufen und schon war man alleine. Sich auf engstem Raum nebeneinander quetschen ist hier nicht. Ich empfand dies als äußerst angenehm. So konnten wir uns erst einmal von der schönen aber doch anstrengenden Zeit der bisherigen Reise von Italien an den Atlantik gut erholen.
Ausflüge um Messanges herum
Soustons – Touristisch aktiv, aber schön
Um ehrlich zu sein, haben wir uns Soustons gar nicht direkt angesehen, sondern waren nur bei dem See, Étang de Pinsolles, mit Meeranschluss. Für die Kinder optimal, denn baden im doch etwas stürmerischen Meer, vergleich zum Mittelmeer, war für die Kinder alleine nicht ohne weiteres Möglich. Im See dagegen konnten sie rum tollen wie sie wollten.
Wandern bei Moliets-et-Maa
Ein wenig abgelegen machten wir eine kleine Wanderung entlang der Courant d’Huchet Richtung Étang de Léon. Vom Fluss selbst sah man auf dem Weg nicht viel, was aber der Wanderung keinen Abbruch machte.
Unspektakulär, lange, der Heimweg
Wir entschieden uns gegen eine Zwischenstation auf dem Heimweg um zuhause noch einen Tag zum ankommen zu haben, bevor die Arbeit wieder loslegte. Prinzipiell war die Idee ja nicht schlecht, aber 1.111 km mit kurzen Pausen am Stück zu fahren ist tatsächlich keine gute Idee. Würden wir nächstes mal anders machen. Die Kinder haben geschlafen, dennoch ist es einfach zu lange.
Was sonst noch bleibt vom Roadtrip von Italien an den Atlantik?
Unser „kleiner“ Roadtrip von Italien an den Atlantik war im Nachhinein doch eigentlich ganz schön. War der Beitrag für dich Interessant? Willst du zu dem einen oder anderen Ort noch mehr erfahren? Planst du auch eine Tour von Italien an den Atlantik? Schreib es uns doch einfach in die Kommentare unten!
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